Dass Automobilzulieferer faszinierende Concept Cars entwickeln, um ihr Know-How medienwirksam zu präsentieren ist nichts neues. Wenn allerdings ein Zulieferer, der die Automobilhersteller unter anderem mit Bedien- und Anzeigesystemen versorgt, einen Supersportwagen entwickelt und diesen auch noch in Serie produzieren will, dann ist das schon eine sehr bemerkenswerte Geschichte. Eine Geschichte, die sich Klaus Dieter Frers, Vorstandsvorsitzender der paragon AG, ausgedacht hat.
Held dieser Geschichte ist der Artega GT, ein 300PS-Sportwagen mit Heckmotor. Trotz seiner extremen Abmessungen – 3,95 Meter kurz/ 1,18 Meter flach – legen die Macher aus Delbrück Wert auf seine Alltagstauglichkeit:
„Der renommierte Designer Henrik Fisker schuf Proportionen, die es in dieser Konsequenz noch nicht gibt. Überraschend bei aller Kompaktheit ist der effiziente Innenraum mit vielfältigen Ablagemöglichkeiten und zwei Gepäckstauräumen; selbst ein Kindersitz ist montierbar.“ (Paragon-Online.de)
Ob und inwieweit der neue Sportwagen wirklich alltagstauglich ist, sei erst einmal ausgeklammert. Mal ehrlich: viel wichtiger ist doch das Design. Und wenn von einem knapp 4 Meter kurzen Sportwagen die Rede ist, dann muss er exakt so aussehen! Henrik Fisker hat eine wunderbare Symbiose aus Eleganz und Aggressivität auf (in der Tat) äußerst kompakten vier Metern geschaffen.
Der 3,6-Liter V6-Motor von VW soll den 1.100 Kilogramm leichten (Gitterrohrrahmen/Aluminium-Spaceframe) Artega GT in unter fünf Sekunden auf 100 km/ beschleunigen. Erst bei 270 km/h soll dann Schluss sein.
(Pressefoto)
In einer Pressemitteilung heißt es:
„Seit Jahren verfolgt Klaus Dieter Frers den Gedanken, die paragon-Kompetenz als Systemlieferant der Automobilindustrie bekannter zu machen.“
Der Artega GT also als Referenzobjekt, mit dem Ziel, neue Kundensegmente im Bereich der Fahrzeugelektronik zu erschließen. Die von paragon für den Artega GT eigens entwickelten Elemente (Kombi-Instrumente, Bediensysteme, Navigationssysteme und Sensortasten) sollen in nicht allzu ferner Zukunft in ähnlicher Form auch in Großserienfahrzeugen auftauchen.
Also wirklich alles nur Marketing?
– Wohl kaum, wenn man sich das Team im Hintergrund ansieht. Als Berater für Markenaufbau, Marketing und Vertrieb ist der ehemalige Rolly-Royce- und Maserati-Chef Karl-Heinz Kalbfell mit von der Partie. Technik-Chef Hardy Essig ist ein Ex-Porsche-Konstrukteur und Automobilexperte Prof. Willi Diez von der FH Nürtingen hat die Marktchancen analysiert.
(Pressefoto)
Für den Artega GT und mögliche weitere Modelle (!) wird bis Ende 2007 eine moderne Fertigungsstätte mit bis zu 50 neuen Arbeitsplätzen an der Westenholzer Straße im westfälischen Delbrück errichtet. Hier werden Herstellung von Komponenten, Chassis und Kunststoffteilen, Lackiererei, Endmontage und ein Marken- und Vertriebszentrum integriert; selbst an ein öffentliches Restaurant ist gedacht. Die Kapazität ist auf zunächst 500 Fahrzeuge jährlich ausgelegt.
Ab 2008 wird der Artega GT für 75.000 EUR erhältlich sein.
Liebe Artega-Macher: ich würde gerne mal zum Essen vorbeikommen! 🙂
Mehr zum Artega hier:
Artega.de
[…] März 2007 haben wir schon einmal über den Artega berichtet. Auf der IAA kann man das Fahrzeug auch live […]