Es ist ja nichts Neues: das Beste kommt immer zum Schluss. Auch in der Automobilindustrie. Da ist es Gang und Gäbe, dass die heißesten und kompromisslosesten Varianten einer Baureihe für gewöhnlich relativ spät im fortgeschrittenen Lebenszyklus erscheinen. Und so die Lebensdauer (künstlich?) verlängern. Ob VW mit dem GTI und viel, viel später dem R32. Oder BMW, zuletzt gesehen beim E46: erst kommen die gewöhnlichen 3er, kurz darauf die (zeitlich begrenzte) Speerspitze M3 und sehr viel später die Hardcore-Variante M3 CSL (deren 2010´er Variante wahrscheinlich auch kommen wird). Die Liste an Beispielen ist lang.
Eines dieser interessanten Beispiele gibt es auch bei Renault. Den Franzosen reichten die zwei Sport-Versionen („Mégane RS“ und „Mégane F1 Team R26“) des Mégane offenbar nicht mehr und so präsentierte man gestern offiziell eine weitere zivile Rennversion. Diese hört auf den Namen „Mégane R26.R“ und basiert auf dem F1 Team R26, der getrost als durchaus „schnell“ zu bezeichnen ist.
Der Hammer: der zweisitzige (!) R26.R konnte im Vergleich zum F1 Team R26 insgesamt 123 Kilogramm abspecken. Eine echte Ansage. Eine Ansage, die aber auch verdeutlicht, dass das Gros moderner Autos viel zu viel unnötigen Ballast auf den Rippen mit sich herum schleppt. Ballast, der nicht nur langsam macht, sondern letztlich auch am Spritverbrauch ablesbar ist. Letzteres soll beim R26.R allerdings nur periphär interessieren. Was jedoch sehr wohl interessiert, ist die neue Rekordrunde in der Serien-Kompaktwagen-Klasse auf der Nürburgring-Nordschleife: 8:17 Minuten – Ansage Nummer zwei.
Ausgerüstet mit Überrollkäfig, Rennsport-Cockpit, Brembo Bremsanlage hinter 18 Zöllern und Leichtbaukonzept (1.230 kg bei 230 PS) hat Renault mit dem Mégane R26.R einen echten Rennwagen (von 0 auf hundert in 6,0 Sekunden!) auf die Straße gestellt. Grund zum Trübsal blasen hinterlässt jedoch die Tatsache, dass lediglich 425 Exemplare die Werkshallen im französischen Dieppe verlassen werden. Und gerade mal 26 in Richtung Deutschland…
[Fotos: Renault]