Die Nürburgring GmbH plant Großes. Unter dem Konzeptnamen „Nürburging 2009“ wird dort fleissig abgerissen und umgebaut. Auch die gescheiterten Projekt der letzten Jahre, wie z.B. die Bikeworld, schrecken den Kopf hinter der Sache nicht ab: Dr. Walter Kafitz. Diese Person polarisiert, bei den kritischen Beobachtern der Nürburgring-Entwicklung der letzten Jahre erzeugt dieser Name allerdings keine wohligen Gefühle. Denn als Zusatzinformation ist sehr interessant, dass die Nürburgring GmbH zu 90 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz gehört. Und somit wird jeglicher Verlust der GmbH (in)direkt durch Steuergelder finanziert. Das gibt dem Marketingexperten Dr. Kafitz (u.a. Erfahrung mit Teppichböden und Fliesen) eine gewisse Risikoabsicherung. Und eine persönliche Bekanntschaft mit Ministerpräsidenten (in diesem Falle Kurt Beck) mag auch Vorteile habe.Ursprünglich wurde der Nürburgring gebaut um die strukturschwache Region Eifel zu stärken. Und was jetzt geplant ist, kann man idealerweise durch den Pressetext zitieren:
So entsteht entlang der Start- und Zielgeraden ein Boulevard, der wetterunabhängig und ganzjährig nutzbar mehrere Angebote unter einem Dach vereint: Markenwelten führender Automobil-Hersteller und Zubehör-Spezialisten, eine neue Indoor-Attraktion (als Mischung aus Science-Center, Museum und Erlebniswelt), eine Kartbahn, eine Indoor-Arena sowie eine Eventhalle und ein Welcome-Center. Zusätzlich entsteht eine moderne Haupttribüne mit 5.000 Plätzen und Business-Lounge. Ein neues Vier-Sterne-Hotel mit 160 Zimmern, das „Motorsport-Resort“ in der Nähe des Offroad-Parks sowie die Erlebnisgastronomie „Dorf Eifel“ runden das Gesamtangebot in der Region ab.
Die Auslastung der Hotels und Pensionen in der Region ist jetzt schon nicht sehr berauschend, die komplette Einzäunung der Nordschleife stiess und stößt auf großen Ärger bei den Fans. Investitionsvolumen des gigantischen Projekts: 215 Millionen Euro. Und wer im Winter schon einmal am Nürburgring war, weiß wie tot die Region in dieser Jahreszeit wirklich ist.Das Sahnehäubchen in diesem ganzen Kontext mag vielleicht die geplante Achterbahn darstellen:
Von 0 auf 217 km/h in 2,5 Sekunden – bei diesen Beschleunigungswerten zieht selbst ein Fomel-1-Fahrzeug den Kürzeren. Das weltweit einmalige Erlebnis ab 2009 am Nürburgring.
Ich glaube eher dass die Fans und die lokale Bevölkerung den Kürzeren ziehen werden, wenn dieses Projekt scheitern sollte.Wer sich ausführlich über den Polit-Eifel-Mauschel-Sumpf informieren möchte, kann dies bei www.motor-kritik.de tun, der Seite von Motorjournalist Wilhelm Hahne.