Was macht man, wenn man mehr als eine Million Steine von Lego zur Verfügung hat? Richtig, man steckt sich einen Bugatti Chiron im Maßstab 1:1 zusammen, besorgt sich noch 2.304 Motoren und 4.032 Getriebezahnräder, baut alles zusammen und freut sich, wenn der Bauklotz-Racer 20 km/h schafft und dazu noch von waschechten LeMans- und Daytona-Sieger bewegt wird. Alle Infos zu diesem unglaublich klingenden Bauvorhaben bekommt ihr in unseren News.
Es gibt zwar bereits ein 370 Euro teures 1:8-Modell vom Bugatti Chiron aus Lego für den Hausgebrauch, aber ein 1:1-Modell, in das ein Rennfahrer einsteigen kann und das sich dann auch tatsächlich auf Asphalt aus eigener Kraft von der Stelle bewegt, gab es noch nicht. Bis jetzt, denn in mehr als 13.000 Stunden haben Lego-Ingenieure einen Bauklotz-Racer zusammengebaut, der 20 km/h schafft. Im Ergebnis stehen da 1,5 Tonnen dänisches Plastik aus mehr als einer Million Legosteinen auf der Rennstrecke.
Man muss allerdings dazu sagen, dass nicht das ganze Fahrzeug aus Legosteinen bestehen kann, denn diese wären einfach nicht in der Lage, eine selbsttragende Karosse zu bilden. Aus diesem Grund sind der Rahmen und auch die Achsen konventionell aus Stahl gefertigt. Bei den Felgen und dem Emblem hat man sich im Bugatti-Regal bedient, die Bremsanlage stammt aus einem Go-Kart und die Servolenkung kommt von einem Geländewagen. Auch die Teile der Kraftübertragung sowie die Batterien sind nicht im Lego-Teilekatalog zu finden. Um das Fahrzeug dennoch so originalgetreu bauen zu können wie möglich, hat man einige wenige Teile neu entwickeln müssen und andere im typischen Blau einfärben müssen. Die aus der Ferne täuschend echt wirkende Außenhaut setzt sich aus tausenden miteinander verbundenen, dreieckigen Elementen zusammen. Der Heckflügel kann mit Hilfe einer Pneumatik ausgefahren werden und die Elemente im Innenraum wie Sitze, Armaturenbrett, Lenkrad und Tacho wurden äußerst realitätsnah nachgebildet.
Doch das Fahrzeug ist nicht nur was für die heimische Vitrine bzw. die Garage, es kann sich auch aus eigener Kraft fortbewegen. Unter der Klötzchen-Haut steckt ein gewaltiger Motorblock aus 2.304 Lego-Motoren, die es zu einem Antriebsstrang zusammengefasst theoretisch auf 5,3 PS bringen und geschätzt 92 Nm freisetzen. Damit hat es der offizielle Testfahrer, LeMans- und Daytona-Sieger Andy Wallace, immerhin auf 20 km/h geschafft. Zum Vergleich: Beim echten Chiron setzt der W16-Motor mit vier Turbos satte 1.500 PS frei und beschleunigt das 1.995 Kilogramm schwere Geschoss auf 420 km/h. Wie sich der Lego-Chiron auf der Straße schlägt, seht ihr in diesem Video:
Bilder & Video: © Lego