Es gibt einen neuen Rekord auf der Nordschleife – und was für einen! Die neue Fabelzeit von 5:19 Minuten für die 20,8 Kilometer lange Strecke hat Timo Bernhard heute Morgen gegen halb zehn in seinem Porsche 919 Hybrid Evo in den Asphalt gebrannt. Alle bisher bekannten Fakten zum Ritt durch die Grüne Hölle bekommt ihr in unseren News.
Genaugenommen ist der bisherige Rekord von Stefan Bellof aus dem Jahr 1983 immer noch aktuell, denn er wurde im Rahmen eines Rennens erzielt. Das ist heute nicht mehr möglich und so gilt Bellofs Rekord streng genommen quasi für alle Ewigkeit. Doch heute Morgen bei 20 °C Außentemperatur und Sonnenschein hat der 37-jährige Timo Bernhard im mit einer Systemleistung von 1.160 PS ausgestatteten Porsche 919 Hybrid Evo die seit 35 Jahren gültige Rekordzeit auf der Nordschleife pulverisiert. Die neue Fabelzeit: 5:19,55 Minuten. Damit war Bernhard mal eben um 51,58 Sekunden schneller als sein Rennfahrer-Kollege in den 1980ern!
Kein Wunder, denn auch bei der Durchschnittsgeschwindigkeit hat man 2018 ordentlich zugelegt. Lag sie 1983 auch schon bei über 200 km/h, so war der Porsche-Pilot heute mit durchschnittlich 233,8 km/h unterwegs. Kein Wunder, dass Bernhard nach dem Verlassen des Cockpits heute Früh mit Adrenalin vollgepumpt war. Er sagte: „Das ist ein großartiger Moment für mich und für das ganze Team. Die Krönung des 919-Programms! Der Evo war perfekt vorbereitet, und ich habe alles gegeben auf dieser Runde. Aufgrund des aerodynamischen Anpressdrucks gehen Passagen mit Vollgas, an denen ich mir das zuvor nie vorstellen konnte. Die Nordschleife ist mir ja wirklich vertraut. Aber heute habe ich sie neu kennengelernt.“
Basis für die Vorbereitung des Rekordwagens 919 Evo war der 2017 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC erfolgreiche Rennwagen, der um einige neue Features ergänzt wurde. Angetrieben wird das Geschoss von einem kompakten Zweiliter-V4-Turbobenziner in Kombination mit zwei Energierückgewinnungssystemen. Dank eines Software-Updates sowie der Verwendung des üblichen Rennkraftstoffs (E20 mit 20 Prozent Bioethanol-Anteil) leistet alleine der Evo-Verbrenner satte 720 PS, die er an die Hinterachse schickt. Noch mehr Boost bekommt er durch eine 440 PS starke E-Maschine an der Vorderachse, die gegenüber der normalen Version auch noch einmal zehn Prozent an Leistung zugelegt hat.
Wie die Rekordrunde in dem mit nur rund 850 Kilogramm Leergewicht äußerst leichtem Fahrzeug aus der On-Board-Perspektive aussah, könnt ihr in diesem Video sehen. Schnallt euch vorher aber besser an!
Bilder & Video: © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Nürburgring