Der Quattro war immer fest mit dem Wort „Allrad“ verbunden. Über Jahrzehnte war er Synonym für permanenten Allradantrieb, aber jetzt wird mit dem Audi A4 Allroad Quattro ein neues Kapitel in der Geschichte des Allrad-Platzhirsches aufgeschlagen, denn die Hinterräder können aus dem Antriebsstrang ausgeklinkt werden und liefern somit 4×4 nur noch, wenn es wirklich nötig ist. Das neue Konzept zeigt, dass in bestimmten Situationen auch 4×2 völlig reicht, um ordentlich vorwärts zu kommen. Wie das genau funktioniert und in welchen Situationen dieses System greift, erläutern wir in diesem Artikel.
Moderne Fahrzeuge sollen immer effizienter und sparsamer werden, dabei aber keinesfalls an Leistung und Traktion verlieren. Deshalb war die Quattro-Technologie bislang als permanenter Allrad-Antrieb ausgelegt. Allerdings gab es dann das permanent mitlaufende Differenzial und eine angetriebene Kardanwelle, was Kraft und damit eben auch Kraftstoff kostete. Beim neuen Audi A4 Allroad Quattro gibt es Allrad nur, wenn es wirklich nötig ist. Der 4×4-Antrieb ist immer dann deaktiviert, wenn er gerade nicht gebraucht wird. Er kann allerdings jederzeit auch wieder manuell zugeschaltet werden. Das Ausklinken der Hinterachse, was bei guten Gripverhältnissen eben meist der Fall sein soll, bringt laut den Entwicklern einen Verbrauchsvorteil von durchschnittlich 0,3 Liter auf 100 Kilometer.
In Sekundenbruchteilen schaltet die Steuerungselektronik die Hinterachse zu, wenn sie einen Traktionsverlust feststellt. In die Entscheidungsfindung fließen Faktoren wie Schlupf, Kurvengeschwindigkeit, Anhängerbetrieb, Fahrstil usw. mit ein. Zwei Trennkupplungen, eine Lamellenkupplung direkt hinter dem Getriebe und eine Klauenkupplung im Hinterachsgetriebe, sorgen für die Kraftunterbrechung bzw. den Kraftschluss. In den Genuss dieses Systems kommen vorerst nur Fahrzeuge, die maximal 500 Nm Drehmoment aufweisen. Stärkere Autos sind auch weiterhin mit permanentem Allradantrieb ausgestattet.
Bilder: © Audi