Die Marke Lamborghini wird in diesem Jahr 50 und da haben sich die Italiener mit dem Egoista mal ganz eigensinnig selber ein Geschenk gemacht. Diesen Super-Sportler wird es nämlich niemals zu kaufen geben. „Er ist sich selbst genug“, heißt es in der Presseinformation. Ein Auto, was man als „Geschenk von Lamborghini für Lamborghini“ ansehen kann. Wahre Lamborghini-Fans dürften angesichts des 5,2-Liter-V10-Motors mit 440 kW/600 PS feuchte Augen bekommen. Nur leider werden sie dieses Meisterwerk eben nie in ihrer eigenen Garage stehen haben.
Die Linien für den Lamborghini Egoista entwarf Walter De Silva, der Chefstylist des Volkswagen-Konzerns. Er sagte über seine neueste Kreation: „Der Verstand rückt in die zweite Reihe.“ Aber welche zweite Reihe eigentlich? Die gibt es nämlich ebenso wenig wie einen Beifahrersitz. Ein italienischer Auto-Traum, den man, wenn überhaupt, nur ganz für sich alleine genießen kann. Aber der Platz des Bezwingers des italienischen Stiers ist der Pilotenkabine eines amerikanischen Apache-Kampfhubschraubers nachempfunden, inklusive Head-Up-Display und Vierpunktgurt. Da kommt sicher schnell echtes Top Gun-Feeling auf. Denn genauso schwierig wie der Einstieg in einen Jet gestaltet sich der Zu- bzw. Ausstieg aus dem Egoista. Lenkrad abnehmen und beiseite legen, die Kuppel mit einer elektrischen Steuerung öffnen, mit den Füßen auf den Sitz steigen, sich auf der linken Karosserieseite an eine ganz präzise festgelegte Stelle setzen und dann die Beine um 180 Grad vom Innenraum aus zur Fahrzeugaußenseite hin drehen. Da wird die Ausfahrt ins Eis-Café zur sportlichen Meisterleistung.
Apropos sportlich. Natürlich sind hier jede Menge aus dem Rennsport bekannte Materialien wie zum Beispiel das beliebte, wie teure Karbon verbaut. Und in Sachen Aerodynamik hat man sich einiges aus dem harten Rennalltag abgeschaut. So gibt es eingebaute Aeroflaps, die in Abhängigkeit von den Fahrbedingungen automatisch eingreifen. Zwei horizontale Heckflaps sorgen bei höheren Geschwindigkeiten für die nötige Fahrstabilität. Das V10-Triebwerk bekommt die Luft zum Atmen durch Luftschlitze in der mit einer Karbonabdeckung versehenen Fronthaube. Aus den 10 Töpfen mit 5,2l Hubraum entspringen dann 600 PS. Dass es dieses Auto nicht nur als Computersimulation gibt, dass konnten die geladenen Gäste des exklusiven Gala-Dinners anlässlich des Marken-Geburtstages erleben. Alle Fans der Marke müssen nun ganz stark sein und kräftig die Daumen drücken, dass es sich die Italiener noch einmal anders überlegen und eventuell doch noch ein paar Exemplare dieses PS-Monsters zu den Händlern schicken.
Bilder: ©Lamborghini